2023 - Via Claudia Augusta...

Viele Fahrrad-Wege führen von Füssen an den Gardasee. Einer der schönsten ist sicherlich die Via Claudia Augusta Schon so lange hatten wir geplant, diese Strecke zu radeln, leider mussten wir die Tour immer wieder verschieben. Doch nun, im Mai 2023 war es endlich soweit. Es ging tatsächlich los…

Viel Spaß beim Lesen...

 

1. Etappe - Füssen - Nassereith (60 km / 950 Hm)

Am Vorabend der Abreise packten wir die Räder aufs und das Gepäck ins Auto und fuhren in den frühen Morgenstunden gutgelaunt los. Die Wetteraussichten waren bescheiden und schon auf der Autobahn fing es an zu regnen. Unserer Laune schadete das aber nicht, zu lange hatten wir auf diese Tour hin gefiebert, es würde schon irgendwie gehen. In Füssen angekommen holten wir in Windeseile die Räder vom Träger und packten die Satteltaschen dran. In Null Komma nix waren wir abfahrtbereit. Noch schnell ein Foto und dann konnte es losgehen.

Direkt am Parkplatz führte der Radweg vorbei und waren wir auf der Strecke. Endlich. Die Via Claudia Augusta. Zunächst ging es bei stetigem Nieselregen entlang des Lechs, während unser Begleitfahrzeug sich auf den Weg zur ersten Unterkunft nach Nassereith aufmachte. Von weitem war es schon zu hören und dann präsentierte sich Grau in Grau der Lechfall. Kurz danach passierten wir bei Ziegelwies die Grenze nach Österreich, da war das Wetter auch nicht besser. Es ging auf nassen Kieswegen entlang der Straße und dann direkt auf ihr entlang des Lechs über Unter- und Oberpinswang bis nach Pflach

Der Nieselregen war ab sofort unser treuer Begleiter. Die Wolken hingen so tief, dass mit Wetterbesserung erst einmal nicht zu rechnen war. Wir radelten durch Reuttte und dann parallel zur Fernpassstraße auf dem Radweg bis zur Abzweigung nach Hinterwang. Ab hier ging es durch den Wald und steil den Berg hinauf. Die aufgeweichten Wege mit Kies und losem Schotter forderten unsere Kräfte. Teilweise war nur noch schieben möglich. Aber auch das war auch eine sehr rutschige Angelegenheit. Der Wald lichtete sich und gab die Sicht auf die Ruine Ehrenberg aus dem Jahr 1296 frei. Wir durchquerten die Burg und fuhren unter der Highline Hängebrücke hindurch. Trotz des schlechten Wetters hatten sich einige Mutige auf das wackelige Ding getraut. Da blieben wir lieber auf dem Rad. Die matschigen Wege mit tiefen Pfützen waren uns erst einmal Abenteuer genug. Es ging wieder stetig bergauf, aber es hatte den Anschein, als wolle es etwas aufhellen. Zum Glück war es nicht kalt, so konnte man die Nässe einigermaßen aushalten. Erste Schilder kündigten den Fernpass an. Die Wolken hingen nicht mehr ganz so tief und gaben den Blick auf die schneebedeckten Berge frei. Oben kam der Regen sicherlich als Schnee herunter. Zum Glück aber nur ganz oben und so hoch wollten wir heute nicht. Wir fuhren durch Heiterwang und danach durch Wiesen und Felder. Oft entlang der Autoroute in Richtung Fernpass bis nach Bichlbach.

Langsam hörte es auf zu regnen und die Wolken zeigten erste winzige, blaue Löcher. In Lermoos angekommen folgten wir dem Radweg entlang der Loisach bis nach Biberwier. Ab und zu ließ sich hier sogar die Sonne blicken. Die schöne Landschaft war gleich noch ein Stück interessanter im richtigen Licht. Wir machten uns an den nächsten Anstieg, der kurz sogar einen Blick auf die wolkenverhangene Zugspitze zuließ. Es ging vorbei am Weißensee mit kristallklarem, flaschengrünen Wasser. Trotz des wolkenverhangenen Himmels ein echter Hingucker am Wegesrand. Die nächste Steigung hatte es in sich. Zunächst konnten wir noch auf dem nassen Boden einigermaßen gut fahren. Doch der wieder einsetzende Regen machte dem schnell ein Ende. Steil bergauf drehte das Hinterrad in den kleinen Gängen ständig durch und wir mussten absteigen und schieben. Das war ohnehin nicht langsamer. Aber mindestens genauso rutschig. Serpentine um Serpentine schlängelten wir uns den Berg hinauf. Mal auf dem Rad und mal daneben bis hoch zum Scheitelpunkt. Gott sei Dank.! Wir waren endlich oben. So begrüßte uns auch das Schild am alten Fern. Endlich hatte es auch die Sonne geschafft sich durchzusetzen und wir waren froh, dass nun unsere nassen Sachen wieder trockneten. Der Fahrtwind bei der Abfahrt half auch dabei und so fuhren wir vorsichtig auf den noch nassen Kieswegen bergab. Das ging nun deutlich flotter, als bergauf. War aber auch nicht ungefährlich.

Ab und zu konnte man unten im Tal den Fernsteigsee im Sonnenlicht glitzern sehen. Wir rollten weiter bergab. Insbesondere die Spitzkehren hatten ihre Tücken. Der lose Kies war hier durch die Fahrzeuge ausgefahren und war an den Rändern tief. Einmal nicht aufgepasst und schon waren die Vorderräder am schlingern. Wir kamen an die Schlüsselstelle des Fernpasses, eine Holzplankentrasse die sich direkt an den Abgrund schmiegt. Allein dafür hatte sich die Mühe des Aufstiegs gelohnt. Phantastisch. Genau so abenteuerlich ging die Route weiter nach unten ins Gurgeltal. Links ging es sehr tief hinunter und die Wege waren verdammt schmal und mit Spurrillen versehen. Hier durfte man keine Fehler machen… Auf der hälfte der Abfahrt konnten wir noch einen schönen Blick auf den Fernsteigsee erhaschen bevor wir dann auf die Alte Römerstraße stießen, auf der sich deutlich die Spuren der Ochsenkarren aus vergangenen Zeiten in den Fels geschliffen hatten. Unten angekommen schoben wir die Räder mitten durch das Schloss Fernstein hindurch bis zu einer Brücke. Hier stürzte sich der Briegelbach die steilen Hänge hinunter. Geschafft, Wir hatten den Fernpass bezwungen.

Wir machten eine kleine Rast am Fernsteigsee und gönnten uns ein schönes Weißbier als Belohnung für unsere Strapazen. Die Sonne schien und schnell war der vorausgegangene Dauerregen vergessen. So konnte es gerne weiter gehen. Wir fuhren rasant den restlichen Weg ins Tal hinab und erreichten Nassereith in kürzester Zeit. Auf dem Weg zu unserer gebuchten Unterkunft im Gästehaus Gerti zogen noch einmal drohend schwarze Wolken auf. Aber das war uns jetzt völlig egal. Wir freuten uns jetzt erst einmal auf eine Dusche und ein kühles Bier. Danach ließen wir den Tag mit einem leckeren Abendessen ausklingen.

 

 

 

2. Etappe von Nassereith bis Pfunds (69 Km / 650 Hm)

In der Nacht hatte es wieder angefangen zu regnen und am nächsten Morgen schauten wir nach oben zu einem wolkenverhangenen Himmel, von dem eine Menge Wasser herunter kam. Nach dem Frühstück hatten wir die Räder in der Garage abfahrbereit gemacht und schon gleich die Regenkleidung übergezogen. Mit einer Besserung war zunächst wohl nicht zu rechnen, aber das konnte unsere Laune nicht vermiesen und wir machten wir uns entschlossen und motiviert auf den Weg. Wir radelten von Nassereith in Richtung Imst auf regennassen Straßen und über feuchte Kieswege, das kannten wir ja schon vom Vortag. Nach ein paar Kilometern mussten wir eine Weide durchqueren. Die Kühe waren wohl etwas überrascht und machten uns bereitwillig Platz. Das war auch gut so. Es waren auch einige große Ochsen dabei, mit denen wollten wir nicht unbedingt nähere Bekanntschaft machen.

Die Wolken hingen tief und versperrten die Sicht zu den schneebedeckten Gipfeln. Knirschend zogen unsere Räder Ihre Spuren durch den nassen Boden. Es hatte wohl die ganze Nacht geregnet, und der nasse Radweg bremste zusätzlich zu leichten Steigung. Doch Petrus hatte Einsehen mit uns StrampelMusen. Auch wenn keiner richtig daran geglaubt hätte, waren unvermittelt die ersten Sonnenstrahlen zu sehen. Es nieselte zwar noch ein wenig, aber der Regenbogen schien die Wolken zu vertreiben und erste blaue Stellen zeigten sich am Himmel. Wir durchquerten das kleine Dörfchen Strad und fuhren entlang des Waldrandes im Richtung Tarrenz. Der Regen hatte die Bäche anschwellen lassen und teilweise waren sogar kleinere Straßen überflutet und unpassierbar.

In Tarrenz füllten wir unsere Trinkflaschen mit kühlem, klaren Quellwasser auf und verstauten die Regensachen erst einmal wieder in den Satteltaschen. Das war etwas zu optimistisch, den schon ein paar Minuten später fielen erneut erste Tropfen und die Sonne hatte sich hinter dicken Wolken versteckt. Wir radelten bis Imst und fuhren durch die Stadt bis wir den Inn erreichten. Wir folgten dem Inn auf fantastisch ausgebauten Radwegen und die Kilometer flogen gerade so davon. Immer öfter kam die Sonne heraus und es war genussradeln pur. Wir machten Strecke und fuhren zwischen der A12 und dem Inn schnurgerade entlang saftiger, blühender Wiesen und mit Blick auf die schneebedeckten Berge.

Bei Mils überquerten wir den Inn und radelten über Schönwies und Zams bis nach Landeck. Dort stärkten wir uns in einem Straßenkaffee mit einer heißen Tasse Kaffee und einem schönen Stück Kuchen. Sehr lecker. Mit neuer Kraft ging es erneut über den Inn und unterhalb des Schloss Landeck vorbei. Die Via Claudia Augusta folgt hier dem Inn eine ganze Weile, was uns in den Genuss einer relativ steigungsarmen Strecke brachte. In höheren Lagen hatte es wohl weiter geregnet, denn so mancher klarer Bach hatte sich in eine braune Brühe verwandelt und stürzte zum Inn hinunter. Wir radelten durch herrliche Landschaften und die Sonne zeigte sich immer öfter. Einfach herrlich.

Zwischen Urgen und Nesselgarten überquerten wir den Inn erneut über eine alte Holzbrücke. Nun ging der Radweg entlang der Straße durch eine schmale, durch Betonwände gesäumte Gasse. Na hoffentlich kommt uns hier keiner entgegen. Wir fuhren weiter auf Radwegen die das Herz eines jeden Radwanderers höher schlagen lassen bis zum Pontlatztunnel. Dort querten wir erneut den Inn über die gleichnamige Brücke Das Wetter wurde zunehmend besser und wir fuhren über Entbruck und Prutz in kürzester Zeit bis nach Ried im Oberinntal. Weiter ging es über Truyen und vorbei am Schloss Sigmundsried aus dem 14. Jahrhundert. Unsere Räder hatten unter den feuchten Wegen ziemlich gelitten und brauchten, genau wie wir mal eine kleine Ruhepause.

Unter zunehmend blauen Himmel ging es weiter auf der Strecke. Wir fuhren entlang des Inns bis zur berühmten Unterführung mit dem Via Claudia Graffity. Das kann man fast bei jedem, der die Via Claudia schon mal mit dem Rad bereist hat im Fotoalbum finden. Auch wir machten ein paar Bilder und fuhren weiter über Steinbrücken bis nach Tösens Der Radweg ging stetig leicht bergauf und kündigte langsam die Mühen für die morgige Etappe an. Wir strampelten weiter in Richtung Pfunds durch blühende Wiesen, entlang des Waldrandes und immer mit Blick auf den schneebedeckten Gipfel des Piz Mundin. Ein Traum. Früh am Nachmittag erreichten wir Pfunds. Wir waren am Ziel unserer zweiten Etappe angelangt. Ein Hinweisschild kündigte den Gardasee schon in 250 Kilometern an. War ja nicht mehr weit. Für heute reichte es uns aber erst einmal, außerdem fanden wir schnell einen Biergarten in der Nähe unserer gebuchten Unterkunft. Dort bestellten wir eine kühle Hopfenkaltschale die mit der Sonne um die Wette funkelte. Hier bestellten wir auch gleich einen Tisch für den Abend.

 

 

 

3. Etappe - Von Pfunds über den Reschenpass bis Mals - (50 km / 800 Hm)

Schon sehr früh, waren wir am Morgen auf den Beinen. Schnell checkten wir aus unserer Ferienwohnung in Pfunds aus und machten die Räder startklar. Heute schien das Wetter besser zu werden und nach einem leckeren Frühstück beim ortsansässigen Bäcker machten wir uns auf die Strecke. Heute sollte es über den Reschenpass gehen. Laut Wetterbericht, war es dort nur 1° Celsius und so hatten wir uns für lange Hosen entschieden. Wir überquerten wieder den Inn und fuhren durch Pfunds bis zum Ortsausgang, wo es wieder über eine Brücke auf die andere Seite des Inns ging. Dort fuhren wir flussabwärts durch herrlich duftende Wiesen mit einem wunderschönen Ausblick auf die weiße Kappe des Piz Mundin. In weiter Ferne sah das Wetter nicht so rosig aus. Hoffentlich mussten wir die Serpentinen des Reschenpasses nicht im Regen bezwingen. Oder vielleicht sogar im Schnee? Auf Höhe des Campingplatzes Via Claudia See überquerten wir erneut den Inn und fuhren auf schönen Waldwegen direkt neben dem Inn entlang. Nach der überquerung einer kleine Brücke fuhren wir weiter am Inn entlang und kamen an einer kleinen Kapelle vorbei.

Danach erreichten wir die Finstermünzschlucht. Hier wacht die alte Zollstätte Altfinstermünz, eine sehr beeindruckende Grenzbefestigung aus den frühen Zeiten der Via Claudia, direkt am Fuße des Finstermünzpasses. Wir quälten wir uns eine rutschige Schotterpiste hinauf. Hier ging nur schieben. Außer Atem erreichten wir die Bundesstraße und befanden uns plötzlich in der Schweiz. Wir fuhren die wenig befahrene Landstraße entlang. Wir kamen flott voran und fuhren auch durch einige Galerietunnel mit Blick auf den tief im Tal fließenden Inn. Nach einer rasanten Abfahrt kamen wir nach Martina. Nun wurde es Ernst. Hier würde sich zeigen ob die ganzen Trainingsrunden mit unzähligen Höhenmetern etwas gebracht hatten.

Es ging den Reschenpass hinauf. Also runter mit der Kette auf das kleine Ritzel und bloß nicht zu hastig die ersten Kilometer angehen. Ruhig und bedächtig hangelten wir uns Kehre um Kehre hinauf. Immer wieder mal eine kurze Verschnaufpause und dann weiter. Die Befürchtungen vom Morgen, es könnte regnen oder gar schneien trafen zum glück nicht ein. Das Wetter war perfekt. Nicht zu warm, aber auch nicht kalt und es blieb weitgehend trocken. Es ging sogar ganz gut, natürlich war es anstrengend, aber lange nicht so schwierig, wie wir befürchtet hatten. Das Training hatte einiges gebracht und je höher wir kamen um so motivierter waren wir. Stolz und glücklich erreichten wir die Norbertshöhe. Geschafft, hier waren wir schon mal oben. Wer hätte das gedacht?

Wir genossen die Abfahrt nach Nauders und ließen die Räder rollen. Das hatten wir uns jetzt verdient. Aber wir hatten den höchsten Punkt der Etappe auch noch nicht erreicht. Also nicht auf den Lorbeeren ausruhen sondern weiter machen. Unten angekommen ging es dann auch gleich wieder aufwärts, vorbei am Schloss Naudersberg aus dem 14. Jahrhundert. Wir erreichten die Bergkästelbahn und setzen uns in den Windgeschützten Eingangsbereich für eine kurze Verschnaufpause und einen Müsliriegel. Danach ginge es auf und ab, aber tendenziell nach oben. Mal mehr und mal weniger. Durch grüne Wiesen und in sichtweite der Reschenstraße. Die weißen Kappen von Piz Ajuz und Piz Lad waren ein fantastischer Anblick und ragten unübersehbar in das tolle Panorama.

Kurz darauf überquerten wir die italienische Grenze. Buon Giorno Italia. Es ging bergauf über eine weitläufige Wiesenfläche. Ungeschützt mussten wir dem Gegenwind die Stirn bieten. Aber es war nicht mehr weit. Bald waren wir am Scheitelpunkt. Von weitem blickten wir auf das neue Reschen am See. Das alte war ja 1947 dem Staudammbau zum Opfer gefallen. Einwohner wurden enteignet und mussten an eine höhere Stelle umziehen. Hier entspringt auch die Etsch und fließt in den Stausee. Der Etsch würden wir die nächsten Tage noch lange folgen. Unglücklicherweise war der See fast trocken. Wie wir später erfuhren, was das Wasser aufgrund von Wartungsarbeiten abgelassen worden und nur ein paar kleine Seen im See hatten noch Wasser. Es fing an zu regnen und es kam Wind auf. Glücklicherweise dieses mal aus der richtigen Richtung. Von hinten! Schon kurze Zeit später konnten wir den berühmten Kirchturm vom alten Reschen aus dem Wasser ragen sehen. Wir ließen es uns nicht nehmen ein paar Fotos vor dem Turm zu machen. Wir hatten nun auch den Reschenpass bezwungen.

Um die Ecke in Graun besorgten wir uns ein kleines Mittagessen und Dosenbier um auf unsere geschafften Höhen Meter anzustoßen. ES war ziemlich frisch und wir blieben nicht lange sitzen, weil wir uns keine Erkältung holen wollten. Außerdem brachte der Wind dichte Wolken herein, die Regen ankündigten. Wir fuhren am Ostufer des Reschensees in Richtung St. Valentin. Der Regen hatte uns schneller eingeholt, als es uns lieb war und ein starker Wind blies die Regentropfen waagerecht über den See, nix wie weg hier. Vor St. Valentin fuhren wir unterhalb der Staumauer entlang und hatten so etwas Windschutz. Weiter ging es durch das Dorf und wir erreichten den Haidersee. Hier waren wir ein ganzes Stück tiefer, als am Reschensee und der Wind war hier nicht mehr zu spüren. Der Regen blieb jedoch noch ein Weilchen. Nun ging es auf gut ausgebauten Radwegen bergab und wir fuhren dem Regen einfach davon. Es machte einen Heiden-Spaß die Abfahrt hinab zu fliegen. Wir erreichten Höchstgeschwindigkeiten. Teilweise waren es 19% Gefälle. Zum Glück hatten wir die Scheibenbremsen alle mit neuen Belegen bestückt, bevor wir die Tour gestartet sind. Ruckzuck waren wir in Burgeis angekommen. Das war gut für unsere Bremsen, denn die waren so heiß, dass das Wasser aus der Trinkflasche sofort verdunstete.

Nach kurzer Abkühlungspause ging es vorbei am Kloster Marienberg und der Fürstenburg aus dem 13. Jahrhundert in Richtung Etappenziel Mals. Wir fuhren durch Schleis und vorbei an Feldern die trotz des vielen Regens bewässert wurden. Kurz vor Mals hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Ortlergruppe dessen Ortler mit über 3.900 m der höchste Berg in Tirol ist. Auch eine Wehranlage die Teil des historischen Alpenwalles war, gibt es hier zu bestaunen. Wir fuhren in Mals ein und durch den Ort auf der Suche nach unserer gebuchten Unterkunft. Wir waren gut in der Zeit und so ließen wir uns in einer kleinen Taverna ein kühles Blondes schmecken. Mit Blick auf die Berge und Sonnenschein kann das Leben so schön sein. Nach einer Dusche in unserer Unterkunft machten wir uns erneut auf um den Abend mit einem leckeren Essen ausklingen zu lassen. Wir genossen das Panorama und waren rundum zufrieden.

 

 

 

4. Etappe - Von Mals bis Meran (80 km / 150 Hm)

Nach einem deftigen Frühstück mit Tiroler Speck und Schüttelbrot standen wir abfahrtbereit vor unserer Unterkunft und machten noch schnell ein Abfahrtsbild. Der Wind blies kräftig und wir machten uns auf eine Gegenwindetappe gefasst. Heute galt es immerhin 890 Höhenmeter zu überwinden. Aber dieses Mal nach unten. Da konnte der Wind uns nicht einschüchtern. Zunächst ging es erst einmal gegen den Wind nach Schleiß zurück. Wenn wir jetzt Gegenwind hatten, bedeutete das im Umkehrschluss, das wir den größten Teil der Tour Rückenwind haben sollten. Und tatsächlich, kaum hatten wir in Schleiß die 180 Gradwendung auf den Radweg gemacht, konnten wir die Nachbrenner zünden. Es ging bergab mit Rückenwind. Wie geil war das denn? Mühelos sausten wir bergab. Immer entlang der noch schmalen Etsch, die rechts von uns ins Tal floss. Links von uns gab es saftige Wiesen und schöne Streuobstwiesen und vor uns das Panorama der Ortlergruppe. Das Wetter passte auch. Perfekt. So hatten wir uns das gewünscht. Strampeln mit Muse! In kürzester Zeit erreichten wir Glurns mit seinen mittelalterlichen Stadtmauern und Wehrtürmen. Eine kleine Stadt, wie aus einem Märchenfilm. Absolut sehenswert.

Diese kleine Stadt hat aber auch noch eine neuzeitliche Besonderheit, denn hier hat die erste und einzige Whisky Destillerie Italiens ihren Standort. Für unseren bekennenden Whiskyfliebhaber Jochen ein absolutes Highlight. Leider, oder Gott sei Dank, war heute keine Führung, sonst wären wir wahrscheinlich erst mit einiger Verspätung weiter gekommen, wenn überhaupt… Weiter ging es entlang der Etsch leicht bergab und immer noch mit Rückenwind, schnurgerade bis kurz vor Prad. Dort bogen wir ins Biotop Eyrser Au nach rechts ab verließen die schön ausgebauten Radwege, die wir nun gegen Schotterwege tauschten. Der Himmel hatte sich zugezogen und wir rechneten jede Minute mit den ersten Tropfen. In Prad ging es rechts zum StilfserJoch hinauf. Wir überlegten kurz… Nein, heute lieber nicht ??Wir fuhren lieber wieder auf den schönen Radwegen weiter durch endlose Spalierobstanlagen. Äpfel, Aprikosen, Kirschen alles was in deutschen Supermärkten angeboten wird, kommt unter anderem hier aus dieser Region.

Es ging vorbei an Laas einer Stadt, die wegen ihrer Marmorsteinbrüche ziemlich bekannt ist und dann weiter an der Etsch entlang. Auch wenn die Radwege nun wieder unbefestigt waren, kamen wir gut voran und der Kies knietschte nur so als wir darüber flitzten. Immer wieder konnten wir die schöne Landschaft bewundern, auch wenn das Wetter leider nicht so schön war. Immer wieder wechselten wir über kleine Holzbrücken auf die andere Seite der Etsch. Es gab viel zu sehen und wir fuhren perfekt ausgebaute Radwege die keine Wünsche offen ließen. Es fielen immer wieder ein paar Tropfen, ohne dass es aber richtig stark zu regnen anfing.

In Goldrain lockte ein Cafe mit einer Bike Chillout Zone, dieses Angebot nahmen wir dankbar an und bestellen Milchkaffe und Apfelstrudel. Natürlich hausgemacht. Mit neuer Kraft ging es weiter nach Süden und vorbei an Latsch. Die Etsch wurde langsam immer breiter und auch um einiges wilder. Wir sausten an Kastelbell vorbei. Von oben grüßte das schöne Schloss aus dem Jahr 1238 und mit dem Blick nach oben, fielen nun wieder erste Tropfen. Dieses Mal hörte es auch nicht wieder so schnell auf. Wir suchten Schutz in einer Bushaltestelle und zogen die Regenklamotten drüber. Weiter ging es dann auf nassen Radwegen vorbei an Tschars bis nach Staben, was im italienischen STRAVA heißt. Kommt uns irgendwie bekannt vor.

In Naturns öffnete der Himmel alle Schleusen und wir suchten wieder Schutz in einer Bushaltestelle um den schlimmsten Wolkenbruch abzuwarten. Als es aufhörte beeilten wir uns mit der Weiterfahrt. Wir hatten nicht mehr weit bis zu unserem Etappenziel Meran. Also gaben wir noch mal Gas und fuhren die letzten Kilometer vorbei an Plaus und Töll in Richtung Forst. An der alten Schleuse in Partschins ging es dann von der Etsch weg und parallel der Landstraße entlang. Hier konnten wir bereits in der Ferne Meran sehen. Noch ein kurzer Stop an etwas überdimensionierten Holzstühlen und mit Blick auf das Tal, dann ging es in Serpentinen nach unten bis nach Forst.

Nachdem die Whiskyprobe heute Morgen schon ausgefallen war, wollten wir uns einen Abstecher in die Forst-Brauerei natürlich nicht entgehen lassen. Die Aussicht, das schale Wasser aus der Trinkflasche mit etwas kühlem, aus der Brauerei zu tauschen verlieh uns Flügel. Über eine schöne Holzbrücke mit Dach querten wir zum weiswasichwievielten Male die Etsch und fuhren direkt auf das Brauereigelände. Wir erkundeten kurz die weitläufige Anlage, machten ein paar Fotos und entschieden uns für den Braugarten. Schnell die Räder geparkt und schon saßen wir unter großen Schirmen bei Blasmusik auf bequemen Biergartenstühlen. Draußen fing es wieder an zu regnen. Das war uns nun aber erst einmal wurscht. Der Arsch tut weh, die Füße stinken, höchste Zeit ein Bier zu trinken!

Genau das taten wir dann auch und überbrückten den Regenschauer. Nach einer Weile hörte es auf zu regnen und wir machten uns auf den Weg zu unserer Unterkunft in Meran. Es ging wieder heraus aus Forst und entlang der Autobahn bis in die Innenstadt. Nach Check in und Dusche machten wir uns zu Fuß auf in die Stadt und stillten Hunger und Durst im Bierkeller der ortsansässigen Brauerei. Den Abend ließen wir dann im Außenbereich unserer Unterkunft ausklingen.

 

 

 

5. Etappe - Von Meran nach Salurn (80 km / 460 Hm)

Nach einer ruhigen Nacht und einem reichhaltigen Frühstück stellten wir uns schon früh bei Sonnenschein vor unserer Unterkunft für das nun schon obligatorische Abfahrtsfoto auf. Schnell ging es bei strahlendem Sonnenschein aus Meran heraus. Heute ging es weiter auf der Via Claudia Augusta und entlang des Etschradweges bis Bozen und danach weiter nach Süden bis Salurn. Die Landschaft präsentierte sich endlich in voller Pracht. Blauer Himmel, grüne Wiesen und Obstplantagen und in der Ferne die schneebedeckten Alpen. Ganz großes Kino. Zunächst radelten wir entlang der Landstraße in Richtung Sinich wo wir bald auch wieder auf die Etsch stießen Das Wetter ließ keine Wünsche übrig und wir fuhren parallel zu Etsch und Schnellstraße und einer Bahnstrecke durch Spalierobstplantagen. In der Ferne konnte man schon die weißen Gipfel von Schlern und Langkofel ausmachen, in dieser Richtung lag auch unserer erster Zwischenstop Bozen. Dort wollten wir Ötzi einen Besuch abstatten. Der hatte nicht ganz so viel Glück bei seiner Alpenüberquerung gehabt und wurde von hinten mit dem Bogen angeschossen. Er war aber auch zu Fuß unterwegs. Na wäre er wohl mal besser mit dem Rad gefahren. Aber bis Bozen dauerte es noch ein Weilchen und wir genossen die schönen, perfekt ausgebauten Radwege und strampelten gutgelaunt weiter.

Als wir Bozen erreichten verließen wir die Via Claudia und bogen in Richtung Stadtmitte ab und fuhren zuerst noch entlang der Etsch und unterhalb des Messner Mountain Museums entlang. Wir fuhren mitten durch die Stadt, durch den dichten Verkehr und mussten ziemlich aufpassen. Die Autos konnten mit uns Radfahrern nicht viel anfangen. Wir hielten sie nur auf. Endlich stießen wir auf einen ausgewiesenen Radweg. Von da an begriffen wir, was Bozen für die Radfahrer bereithält. Fantastisch ausgebaute Radwege, fern vom Autoverkehr mit Auf und Abfahrten wie auf einer Autobahn, Zebrastreifen Schildern und Ampeln. Unglaublich. Wir kamen am Ötzimuseum an und statteten dem alten Herren einen Besuch ab. Für seine 5.000 Jahre war er noch ganz gut in Schuss. Nur ein wenig dünn vielleicht. Da das Fotografieren der Mumie verboten ist haben wir Euch hier ein Stockfoto eingespielt. Der Besuch des Museums ist sehr zu empfehlen.

Nach unserem Zwischenstop ging es wieder auf die Radautobahn und in Richtung Via Claudia Augusta. Wir fuhren mitten durch schöne Parks weit ab vom Autoverkehr. Genussradeln pur. Anschließend machten wir uns an den ersten größeren Anstieg seit Tagen. Ganz ungewohnt mal wieder mit bergauf zu fahren. Es ging durch einen Fahrradtunnel auf ein Plateau mit einer grandiosen Fernsicht auf Bozen und die umliegenden Landschaften und Berge. Es ging durch San Michele und vorbei an Gand. Die Landschaft wirkte fast, als wären wir plötzlich wieder zuhause in Rheinhessen, überall Weinberge und Hügel. Diese Aufnahmen hätten auch bei uns entstanden sein können. Wir durchquerten schiebend einen Wochenmarkt und stießen dann bei Kaltern auf die italienische Weinstraße. Wir fuhren durch die schöne Stadt mit Kopfsteinpflaster und historischen Gebäuden. Hier dominierte der Wein, das war klar zu erkennen. Wo waren wir denn hier gelandet. Am Rhein? Man hätte es fast glauben können. Wir fuhren durch die Weinberge bergab in Richtung Kalterer See. Bald schon konnten wir den See von der Höhe aus sehen. Kaltern kommt übrigens vom Italienischen Calda. Dies heißt übersetzt warm. Der Kalterer See ist der wärmste See in den Alpen. Kein Wunder, er ist an der tiefsten Stelle nur etwas über 5 m tief. Unten am See füllten wir unsere Reserven mit einem kleinen Imbiss wieder auf und genossen direkt am See eine Schinkenplatte, ein kühles Blondes und die schöne Aussicht.

Frisch gestärkt ging es wieder an der Südseite des Sees entlang, leicht bergauf und dann entlang der Landstraße. Wir fuhren durch Tramin an der Weinstraße und stießen im Tal wieder auf die Etsch, der wir weiter in Richtung Salurn folgten. Das Wetter zog sich zu, aber wir waren bald an unserem Ziel in Salurn angekommen. Schnell hatten wir unsere Unterkunft in Heini´s Bar gefunden und gönnten uns ein Etappenbier. Nach dem Duschen erkundeten wir Salurn und statteten dem von weitem sichtbaren und unüberhörbaren Wasserfall einen Besuch ab. Sehr beeindruckend. Wir hatten im Restaurant ein fantastisches Abendessen und ließen den Abend dann auch bei Heini ausklingen.

 

 

 

6. Etappe - Von Salurn nach Riva del Garda (98 Km / 320 Hm)

Heute ging es an unsere letzte Etappe. Heute wollten wir endlich den schönen Gardasee sehen. Nach dem Frühstück sattelten wir die Räder und machten uns aufgeregt, aber auch ein bisschen wehmütig auf den Weg. Ein letzter Blick zurück und schon waren wir wieder auf der Strecke. Riva, wir kommen.

Das Wetter war herrlich, strahlendblauer Himmel, Sonnenschein. An unserem letzten Tag meinte es Petrus noch einmal besonders gut mit den Strampelmusen. Wie schon die letzten Tage ging es wieder an der Etsch entlang. Diese fließt übrigens vom Rechensee bis zur Adria hinunter, wo sie nach über 400 km in der Laguna Veneta ins Meer fließt. Wir fuhren auf einer Art Damm der wohl die vielen Obstplantagen und Weingärten vor Überschwemmung schützen sollte. So hatten wir von oben einen schönen Rundumblick auf di südlichen Kalkalpen mit ihren kahlen, schroff abfallenden Wänden und den gründen Gipfeln. Wir wechselten auf die anderes Seite der Etsch. Hier war es sonniger und warm, aber hier war auch die Autobahn A22.

Mitten zwischen der Autobahn und unserem Damm, entdeckten wir plötzlich ein Reh. Das schien sich von dem Lärm der LKWs nicht zu fürchten, aber vor uns. Schnell nahm es Reißaus. Es ging vorbei an Zambana und Lavis und dann wieder parallel zur Autobahn. Wir machten Strecke. Es war flach und kaum windig, daher kamen wir schnell voran. Jeder hing so ein wenig seinen Gedanken nach und wir konnten auch die vergangenen Tage noch mal gedanklich Revue passieren lassen. Wenn wir heute am Gardasee ankamen waren wir sechs Tage im Sattel, hatten in mehr als 27 Stunden eine Strecke von über 400 km mit mehr als 3.300 Höhenmetern überwunden. Auch wenn wir schon wesentlich längere Strecken mit mehr Höhenmetern überwunden hatten, eine Alpenüberquerung ist schon etwas Besonderes und wir waren sehr stolz. Bei Lavis überquerten wir den Avisio und strampelten fleißig weiter in Richtung Trient.

Die Via Claudia Augusta ist eine der schönsten und bestausgebautesten Radstrecken, die wir bislang gefahren sind. Alle Radwege sind tiptop in Schuss und perfekt angebunden. Man kommt zügig voran, ohne die Autostraßen benutzen zu müssen.

Wir erreichten Trient bei bestem Wetter und fuhren bis zum Dante Park durch. Ein kurzer Besuch am Denkmal des Dichter und Philosophs, ein Foto von der 18 Meter hohen Bronzestatue und dem Mausoleum des Cesare Battisite und dann waren wir gespannt auf die Stadt. Wir waren regelrecht geplättet, wir waren ja von den schönen Radwegen schon seit Tagen verwöhnt. Aber Trient setzte noch eins drauf. Auf Marmor waren wir auch noch nicht in eine Stadt eingerollt. Die Altstadt ist absolut sehenswert. Überall gibt es Freskenbemalte Häuser und historische Gebäude. Auf dem Domplatz treffen kirchliche und bürgerliche Macht zusammen. Auf der einen Seite kann man den Dom aus dem Jahr 1743 bewundern und direkt gegenüber ist steht der Palazzo Pretorio mit seinem Turm, dem Torre civica. Dazwischen trohnt der 12 m hohe Neptunbrunnen aus der Barockzeit. Überall duftet es herrlich nach allerlei Köstlichkeiten aus den kleine Straßengeschäften und Cafés. Auch die Kirche Santa Maria Maggiore soll als wichtige Kultstätte Trients nicht vergessen werden. In einem kleinen Straßenkaffee machten wir kurz Rast und genossen einen Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen.

Danach ging es noch einmal über den Domplatz. Es war sehr viel Betrieb, was auch daran lag, dass gerade Wochenmarkt in Trient war. Wir schoben die Räder unter den Marktschirmen hindurch und verließen Trient wieder in Richtung Süden. Wir fuhren an der Etsch entlang und kreuzten bald den 46sten Breitengrad in der Nähe von Mattarello Ein paar Mal wechselten wir immer wieder auf die andere Seite der Etsch. Das machte die Sache etwas interessanter und wir hatten immer neue Perspektiven auf die schöne Landschaft. Auf der Höhe von Callliano hatten wir einen schönen Blick auf des Castel Beseno aus dem 15. Jahrhundert. Danach ging es wieder zurück auf die in Fließrichtung linke Seite der Etsch und weiter in Richtung Rovereto. Das ließen wir links liegen und folgten dem ausgewiesenen Radweg auf der Via Claudia Augusta.

Kurz vor Mori verließen wir dann die Etsch, die tagelang unser treuer Begleiter war und bogen nach Westen in Richtung Gardasee ab. Nun ging es wieder stetig leicht bergauf und leider auch noch zusätzlich gegen den Wind. Wir fuhren in Loppio an der Marienkirche vorbei und machten uns an den Anstieg auf den Passo San Giovanni. Zum Glück war der Anstieg nicht allzu schwer, denn mittlerweile machte uns nicht nur der Gegenwind, sondern auch die steigenden Temperaturen das Radeln schwer. Nach dem Scheitelpunkt auf 320 Höhenmetern fuhren wir wieder dann wieder bergab durch Weinberge und Olivenhaine. Die für die Region typischen Zypressen kündigten uns schon die Nähe des Gardasees an. Die Sonne schien und tauchte das schöne Bergpanorama in ein tolles Licht und wir waren unserem Ziel nun richtig nahe. Jeden Moment sollten wir in der Ferne den Gardasee erblicken können. Nach dem Durchqueren des Bergdörfchens Nago war es dann endlich soweit. Der Anblick war atemberaubend. Zwischen Berghängen und einem Ausflugslokal öffnete sich die Aussicht auf den See, der glitzernd in der Sonne lag. Andächtig fuhren wir langsam bis zu einem kleinen Parkplatz, stellten die Räder ab und genossen die unglaubliche Aussicht. Wir hatten es geschafft. Wir waren am Ziel unserer Radtour über die Via Claudia Augusta angekommen. Und was war das für ein Abschluss. Wir waren überwältigt. Vier Jahre lang hatten wir immer geplant diese Tour zu fahren und immer kam wieder etwas dazwischen. Und nun standen wir da und blickten auf den Gardasee. Einfach unbeschreiblich!

Schnell rollten wir nach Torbole hinunter, es gab kein halten mehr. Nun wollten wir ans Ufer. Unten angekommen machten wir eine Pause und genossen im die Aussicht im warmen Sonnenlicht. Da auch heute noch Vatertag war, bestellten wir ein kühles Gestehilfeset und stießen auf unsere schöne Tour an. Nach einer Weile fuhren wir entlang der Seepromenade in Richtung Riva, wo wir unsere letzte Übernachtung geplant hatten. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an der schönen Landschaft. Hier gab es alles Berge, Wasser, Palmen und jede Menge Menschen. Wir mussten aufpassen. So viel Betrieb waren wir seit Tagen nicht mehr gewöhnt. Wir fuhren aus Torbole heraus und folgten dem Radweg nach Riva. Dort angekommen fanden wir schnell unser Hotel auf einer Anhöhe mit fantastischem Blick auf den See und die Stadt. Nach dem Checkin und einer Dusche liefen wir nach Riva hinunter und ließen unseren letzten Abend dort ausklingen. Das war unsere Tour über die Via Claudia Augusta… Nach der Radtour ist aber auch immer vor der Radtour. Also seid gespannt, wo es uns die nächste Tour hinführen wird. Wir werden es berichten.

Ende der diesjährigen Tour.

Viele Grüße Eure StrampelMusen

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