2019 - Radtour - Von Berlin nach Fulda...

"Wenn mir dess Johr zu unsrer nägschd Tour vun Berlin no Fulda uffbresche, kennd ehr uns bei Facebook folsche, des wird lustisch, des due mer Eich heit schunn vespresche." So hatten wir das inunserem Vortrag bei der Wonsheimer Fassenachtssitzung angekündigt: Auf jeden Fall erwarteten uns geschichtsträchtige Orte, jede Menge Radkilometer, unendlich viele Sehenswürdigkeiten und jede Menge Spaß.

 

1. Etappe - Discovering Berlin (30 Km)

In den frühen Morgenstunden sind wir mit dem Auto nach Fulda gestartet und nach einer unerwartet, unkomplizierten Bahnfahrt, sind wir mit nur knapp 20 min. Verspätung in Berlin angekommen.
Wir haben keine Zeit verloren und sind direkt zu unser großen Stadtrundfahrt aufgebrochen.

Reichstag, Brandenburger Tor, Schloss Bellevue, Siegessäule... usw. Am Breitscheidplatz haben wir kurz inne gehalten... Museumsinsel, Fernsehturm, Alex, Kudamm... Es war ein spannender Auftakt für unsere diesjährige Tour.

Fazit: Berlin ist super, aber für uns Landeier bisweilen auch sehr anstrengend. Klingeln zwecklos, hört eh keiner, Rücksicht fehl am Platz, also einfach drauf los fahren und hoffen, dass es gut geht ??

 

 

 

2. Etappe von Berlin bis Bad Belzig (118 Km)

Heute morgen haben wir am Hauptbahnhof unsere dritte Strampelmuse abgeholt und sind dann endlich gegen 11.00 Uhr in Berlin abgefahren.

Trotzdem, dass wir so spät los gefahren sind, haben wir noch knapp 120 km heute geschafft.

Es ging noch mal an Reichstag, Adlon, Brandenburger Tor und Siegessäule aus Berlin heraus. Entlang der Havel und durch den Grunewald bis zum Wannsee. Danach über Potsdam und Beelitz bis nach Bad Belzig. Hier residieren wir standesgemäß auf der Burg Eisenhardt und lassen beim ortsansässigen Griechen den Tag ausklingen.

Schließlich müssen wieder reichlich die verbrauchten Elektrolyte wieder zu geführt werden.

 

 

 

3. Etappe - Von Bad Belzig bis Aken - (105 km)

Nach einem fürstlichen Frühstück auf Burg Eisenhardt, sind wir zeitig zur dritten Etappe gestartet. Zunächst genossen wir noch den größtenteils super ausgebauten Radweg der Deutschen Einheit, dem wir bis zur Lutherstadt Wittenberg gefolgt sind.

Als wir auf dem Weg nach Wittenberg die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt passiertem, wurde das Radeln schwieriger, Schotter, Kopfsteinpflaster und extreme Unebenheiten machten die heutige Tour zum Erlebnis. Als wir nach der Besichtigung von Wittenberg nebst der berühmten Tür, an der Martin Luther die 95 Thesen angeschlagen hat, auf den Elbradweg abgebogen sind, wurde der Radweg wieder besser, aber dafür mussten wir gegen den starken Wind ankämpfen, der abwechselnd direkt von vorne oder alternativ von vorne rechts kam. Eben aus Richtung Westen.

Einziger Schutz waren die schönen Wege durch den Wald. Apropos Wald, die Wälder sehen hier alle aus, wie mit der Wasserwaage gepflanzt. In Reih und Glied, wie die Soldaten ?? Am Ende des Tages sind wir nach über 100 km in Aken an der Elbe angekommen, haben dort eine sehr schöne Pension gefunden und lassen den Abend beim örtlichen Griechen ausklingen. JA MAS!

 

 

 

4. Etappe - Von Aken bis Halberstadt (99 km)

Nach einem leckeren Frühstück, das keine Wünsche offen ließ, sind wir am frühen Morgen bei strahlendem Sonnenschein, aber sehr kühlen Temperaturen von Aken zu unserer 4. Etappe nach Halberstadt gestartet.

Der Weg führte uns über Wulfen bis Bernburg, wo wir bei Kaiserwetter auf dem schönen Marktplatz ein kurzes Kaffeepäuschen eingelegt haben. Weiter ging es über Aschersleben und Falkenstein bis Quedlinburg. Dort haben wir uns die Zeit genommen, die historische Altstadt, die Burg und die Stiftskirche anzuschauen.

Nach einer regionalen Stärkung mit Soljanka und Sülze mit Bratkartoffeln haben wir dann den neuen Radweg von Quedlinburg nach Halberstadt eingeweiht. Der ist zwar noch nicht offiziell eröffnet, aber trotzdem schon stark frequentiert. Die Alternative über die Bundesstraße geht auch wirklich gar nicht ??

Endspurt bis nach Halberstadt und so ein Zufall, hier ist gerade Oktoberfest und und die Asphaltstürmer bringen das Bierzelt zum kochen. Mal sehen, wie wir morgen über den Brocken kommen ????????

 

 

 

5. Etappe - Von Halberstadt nach Nordhausen (84 km)

Am gestrigen Abend haben wir auch von der Ferne aus die Wahl zur rheinhessischen Weinkönigin verfolgt und haben den Sieg von Eva Müller aus Wöllstein auf dem Oktoberfest in Halberstadt gebührend gefeiert. Nach einer relativ kurzen Nacht und der Fahrt nach Wernigerode auf den, mittlerweile fast üblichen, geschotterten oder gepflasterten Radwegen, haben wir unseren ursprünglichen Plan, auf den Brocken hoch zu fahren, erst einmal auf eine andere Tour verschoben.

Kurzer Hand sind wir dann mit der Brockenbahn auf das Plateau hoch gefahren. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir die phantastische Weitsicht genossen und sind dann in Richtung Nordhausen wieder bergab gefahren. Die Abfahrt war ziemlich abenteuerlich, da Menschenmassen am Sonntag und bei bestem Wetter unterwegs waren, die Kreuz und quer auf den Radwegen umher liefen, obwohl überall Schilder zur Rücksicht mahnten.

Wir waren sehr erschrocken, wie schwer die Nadelbäume rund um den Brocken durch Dürre und Borkenkäfer geschädigt sind. Mehr als die Hälfte der Bäume ist bereits tot und es ist nur eine Frage von eins bis zwei Jahren, bis die Schäden den Nationalpark Harz unwiederbringlich zerstört haben.

Es, ging über Schierke nach Elend und Sorge, lacht nicht, die Orte heißen wirklich so. ?? Es ging ständig steil bergauf und dann wieder bergab und da wussten wir, warum die Orte so heißen.

Die Entscheidung, nicht mit dem Rad auf den Brocken hoch zu fahren, war richtig, denn der Weg zu unserem Etappenziel in Nordhausen war auch so schon mit unserem Gepäck auf teilweise grenzwertig schlechten Radwegen hart genug.

Nach etwa 85 km ereichten wir dann am Abend Nordhausen und lassen den Abend nun ausnahmsweise mal beim Griechen ausklingen.

Morgen geht es erst einmal mit der Bahn nach Bebra. Von dort wollen wir noch ein Stück den Fuldaradweg bis zu unserem Endziel in Fulda fahren und von dort geht's dann, wenn alles gut geht, mit dem Auto wieder nach Hause.

 

 

 

6. Etappe - Von Bebra nach Fulda (74 Km)

Heute ging es noch einmal zum Abschluss mit der Bahn nach Bebra. Aufgrund der schlechten Wetterprognose haben wir unseren ursprünglichen Plan, bis Eisenach weiter zu fahren, überworfen und haben zuerst den Zug genommen, um dann den Rest zu radeln. Wie sich zeigte, war das eine gute Entscheidung, da es den ganzen Morgen, mal mehr oder weniger regnete.

In Bebra angekommen, war das Wetter zunächst noch, abgesehen vom Wind, erträglich. Ab und an ein kurzer Schauer, was uns veranlasste nun mit Regenjacke weiter zu fahren. Es ging entlang der Fulda und durch Wald und Wiesen. Die Strecke führte über Bad Hersfeld und Niederaula auf dem bekannten R1 / R7 den wir schon bei unserer Wasserkuppentour befahren haben. In Fulda endete die Tour nach einer kleinen Stadtrundfahrt, vorbei am Dom und etwa 75 km auf dem Parkplatz an der Ochsenwiese, wo unser Auto auf uns wartete.

Hinteruns liegt wieder einmal eine sehr schöne und beeindruckende Tour von über 500 km, mit tollen Begegnungen am Radweg, jede Menge deutscher Geschichte und den zugehörigen, sehenswerten Orten.

Herrausragend war die Rundfahrt durch Berlin, die Lutherstadt Wittenberg, das schöne Quedlinburg und der Brocken. Wie immer haben wir spontan unsere Unterkünfte gefunden. Dieses Mal hatten wir wirklich besonders viel Glück. Sei es unsere fürstliche Übernachtung in der Burg, die familäre Pension mit dem herrlich gepflegtem, idyllischen Garten und einem mit gehopften Kaltgetränken gefülltem Kühlschrank oder das Hotel in Halberstadt, wo gerade Oktoberfest gefeiert wurde und wir einen heiteren Abend verbringen konnten.

Etwas gewöhnungsbedürftig waren die zum Teil sehr schlechten Wege. Gerade in den ländlichen Regionen von Sachsen-Anhalt sind die Radwege, wenn es überhaupt welche gibt, meist geschottert oder grob gepflaster. Wenn es eine Teer oder Betondecke gibt, ist diese meist durch Bäume nach oben gedrückt und mann muss sehr aufmerksam fahren um nicht zu stürzen. Ebenso verhält es sich mit den Nebenstraßen. Diese Strecken fordern Rad und Fahrer. Mit gut 20kg Gepäck macht das nicht wirklich Spaß und am Ende des Tages kann einem der Hintern schon ganz schön weh tun

Wir werden noch lange an diese schöne Tour zurückdenken und sind etwas traurig, dass sie schon zuende ist. Aber nach der Tour ist vor der Tour und Ideen haben wir noch reichlich.

Ende der diesjährigen Tour.

Viele Grüße Eure StrampelMusen

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