Die Erste Etappe sollte uns heute bis nach Kirn führen. Das waren etwas mehr als 60 km und etwa 450 Höhenmeter, also genau richtig für eine schöne Feierabendtour.
Die Strecke ging über Bad Kreuznach, über eine Anhöhe nach Waldböckelheim und über Bad Sobernheim nach Kirn.
Also los, wir sind ja nicht nur zum Spaß unterwegs.
Auf uns nur allzu gut bekannten Wegen fuhren wir, wie schon so oft durch unser schönes Radwanderland. Das Wetter war genau richtig, nicht zu heiß und regnen sollte es heute auch nicht.
Gut gelaunt und mit Vorfreude auf die Tour strampelten wir durch die Landschaft. Nach kurzer Zeit schon erreichten Bad Kreuznach, das wir von Osten her kommend umfuhren und dann vorbei an der Pfingstwiese und über die Altstadt durchfuhren.
Auf der Pfingstwiese waren schon die ersten Schausteller dabei Ihre Buden und Fahrgeschäfte aufzubauen. Der Kreuznacher Jahrmarkt stand unmittelbar bevor und alles sollte rechtzeitig fertig werden.
Wir hatten keine Lust auf den Rummel und strampelten lieber weiter unserem Etappenziel entgegen. Es ging in Richtung Eiermarkt, vorbei am Telekom Brunnen und dem Magister Faust Haus.
Schnell ließen wir die belebte Altstadt hinter uns und fuhren vorbei an Rüdesheim immer entlang des Ellerbaches
Nach Burgsponheim und der Ellerbachbrücke ging es erst einmal eine steile Rampe hinauf.
Wir kamen das erst mal für heute ins Schwitzen, allen voran unser Jochen, der auch dieses Mal wieder mit dem Bio-Bike unterwegs war.
Die anschließende Abfahrt entschädigte uns für die Anstrengung und wir hatten einen schönen Blick auf die Bergkirche in Waldböckelheim
Wir folgten der Landstraße in Richtung Nahe an der wir entlang wir bis nach Staudernheim weiter fahren wollten
Der Himmel hatte sich zugezogen, aber mit Regen war heute laut Wetterbericht nicht zu rechnen. Die Temperaturen waren angenehm zum Fahren uns so spulten wir Kilometer um Kilometer ab.
Wir erreichten Staudernheim und beschlossen uns am Draisinenbahnhof eine kleine Erfrischung in Form von isotonischen Hopfen-Kaltgetränken zu gönnen.
Mit aufgefüllten Körper-Akkus ging es dann weiter. Die Sonne hatte sich doch noch entschieden, mit ihren warmen Strahlen für den Rest der Tour, die Landschaft in ein viel schöneres Licht zu tauchen.
Das gefiel uns natürlich auch gleich viel besser und so strampelten wir bei bester Laune weiter in Richtung Bad Sobernheim
Entlang des Mühlenteiches ging es auf dem Radweg vorbei an der Wehrfritzschen Mühle, wo heute sogar das Mühlrad langsam und bedächtig drehte.
Die Strecke folgte der Landstraße, der wir daneben auf einem gut ausgebauten Radweg über Meddersheim bis nach Merxheim folgten.
Es ging leicht bergauf und der Wind bließ uns von vorne entgegen. Kurz vor Martinstein gab uns der Wald Deckung und wir fuhren wieder direkt an der Nahe entlang,
Ohne den Gegenwind konnten wir auf den letzten Kilometern noch mal ordentlich Gas geben.
Bei Hochstetten querten wir die Nahe zur anderen Seite und konnten schon bald die Schiefersteinbrüche kurz vor Kirn aus der Nähe bestaunen.
Wenig später fuhren wir in Kirn ein. Damit hatten wir unsere erste Etappe geschafft.
Wir hatten uns in der Kirner Kiste einquartiert hatten die die Wohnung mit dem passenden Namen „Stubbi“ , was uns als Liebhaber von Hopfen und Malz natürlich besonders gut gefallen hat.
Die Wohnung war bis ins Detail, liebevoll mit Requisiten der örtlichen Brauerei ausgestattet, aber seht selbst.
Nach der notwendigen Dusche und einer kleinen Bierprobe aus dem gut gefüllten Kühlschrank der Ferienwohnung wanderten wir in die Stadt, wo wir den Abend beim Griechen mit einem leckeren Essen und ein paar größernen Stubbies ausklingen ließen.
Wir hatten gut geschlafen und waren schon früh auf den Beinen. Da wir in unserer Ferienwohnung außer kalten Getränken nichts im Kühlschrank hatten machten wir uns als erstes auf den Weg in die Stadt auf die Suche nach einer Frühstücksmöglichkeit, die uns genug Energie für die nächste Etappe liefern sollte.
Wir fuhren den gleichen Weg, den wir am gestrigen Abend auch schon gelaufen waren, nur waren wir mit den Rädern deutlich schneller und konnten bald schon die Brücke über die Nahe passieren.
Die Wettervorhersage versprach gutes Radfahrwetter mit Temperaturen zwischen 16 und 28 Grad, aber auch ein paar Regenschauer.
Schnell fanden wir eine leckere Bäckerei die uns mit frisch belegten Brötchen und herrlich duftendem Kaffee versorgte.
Die heutige Etappe sollte uns etwa 65 Radkilometer und über 800 Höhenmeter bis nach Wittlich bringen.
Im Detail radeln wir von Kirn aus durch das Hahnenbachtal über Kallenfels und Hahnenbach, bevor wir die erste Steigung hinauf bis nach Sulzbach haben.
Dann geht es die nächsten Kilometer bergauf mit bis zu 14 % Steigung. Über Stipshausen erreichen wir etwas später vorbei am Idarkopf den höchsten Punkt der Tour mit knapp 700 m.
Danach geht es wieder bergab bis zur Mosel über Wederath und Kommen bis hinunter nach Bernkastel-Kues.
Hier fahren wir dann ein Stück am Moselufer entlang, bevor wir dann bei Mühlheim der Lieser hinauf folgen.
Über Siebenborn und Wengerohr werden wir dann Wittlich erreichen.
Bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein folgten wir aus Kirn heraus dem Hahnenbach, immer leicht bergauf auf der wenig befahrenen Landstraße. Am frühen Samstagmorgen war noch nicht viel Verkehr, daher war es kein Problem auf der Straße zu radeln.
Vorbei an schroffen Schieferfelsen schlängelten wir uns die Strecke langsam hinauf bis zum Dörfchen Hahnenbach.
Nach Hahnenbach verließen wir die Landstraße und folgten einem Wirtschaftsweg entlang des Waldrandes. Immer stetig bergauf. Mal mehr, mal weniger steil.
Jochen konnte mit seinem Biobike erstaunlich gut mithalten und strampelte gut gelaunt und unermüdlich weiter.
Wir waren mit unseren E-Bikes an den Steigungen natürlich klar im Vorteil. Aber da wir auf der kleinsten Unterstützungsstufe fuhren und deutlich mehr Gewicht transportieren mussten war der Unterschied nicht mehr ganz so groß.
Nur schieben wollten wir definitiv nicht, das würde sicherlich sehr beschwerlich werden. Also war die Kunst, die Akkus möglichst zu schonen und mit möglichst viel eigener Kraft zu fahren damit diese am Ende für die ganze Strecke reichen würden.
Nach Sulzbach hatten wir die erste, lange Steigung geschafft und machten eine kleine Verschnaufpause. Die Aussicht war herrlich und man konnte bis in den Hunsrück sehen. Wir beratschlagten, wie es nun am besten weiter gehen sollte, denn nun stand nach einer Abfahrt, das steilste Stück für heute an.
Der Plan war, das die Ebikes voraus fahren und immer an der nächsten Abzweigung oder markanten Stelle auf das Biobike warten sollten. So war es für alle am Besten und wir fuhren erst einmal die Abfahrt bis kurz vor Stipshausen hinunter.
Kräfte schonen und nicht übertreiben. Dann sollten wir das schon hinbekommen, so wie immer.
Schließlich hatten wir bei vergangenen Touren auch schon Fern und Reschenpass, sowie den Brenner bezwungen, und das auch ohne Unterstützung.
Wir sausten die Abfahrt hinunter, schade um die vorher erarbeiteten Höhenmeter. Aber so ist das beim Radfahren, nach jedem Berg folgt eine Abfahrt und dann kommt die nächste Steigung und so weiter. Und wenn man keine Berge hat, dann hat man Gegenwind und das ist schlimmer. Das mussten wir schon am Ijsselmeer feststellen, wo es überhaupt keine Anstiege gab, dafür aber umso mehr Wind.
Am Ende hatten wir das schlimmste Stück für heute geschafft und wurden am höchsten Punkt mit strahlendem Sonnenschein belohnt. Wir machten eine kleine Pause und genossen die schöne Landschaft.
Der Himmel zog sich zu und ohne die wärmende Sonne war es tatsächlich ziemlich frisch. Wir fuhren über unbefestigte Waldwege und mussten sogar die Jacken und lange Handschuhe anziehen. Mit Temperaturen um die 15° C war es ohne sehr ungemütlich.
Der Blick in Richtung Mosel war wolkenverhangen und es sah so aus, als wollte es jeden Moment anfangen zu regnen. Aber auch darauf waren wir vorbereitet und hatten die Überzieher für die Satteltaschen und Regenkleidung griffbereit.
Petrus hatte ein Einsehen mit uns StrampelMusen und der drohende Regen blieb vorerst einmal aus.
Es ging weiter, leicht bergab bis nach Kommen und Longkamp und dann steil bergab durch Serpentien, immer am Tiefenbach entlang. Wir sausten bis zur letzten Kehre hinunter, wo wir einen schönen Blick auf die Burgruine Landshut und die Ausläufer von Bernkastel-Kues hatten.
Egal wann wir an der Mosel Rad gefahren sind, es war immer ordentlich was los. So war es auch heute. Unzählige Besucher ließen sich nicht von diesem trüben Samstag abschrecken und besuchten Altstadt und das Moselufer von Bernkastel Kues.
Nach einer kleinen Stärkung machten wir noch kurz an der Moselbrücke halt um ein paar Aufnahmen zu machen, bevor wir wieder Kurs auf unser Etappenziel aufnahmen.
Wir fuhren am Moselufer entlang und konnten im Hafen noch ein Schwanenpaar mit Jungen entdecken. Danach fuhren wir vorbei an der Ortschaft Lieser, wo gerade ein Flohmarkt am Moselufer stattfand. Wir radelten vorsichtig hindurch und bogen dann an der Mündung des Flüsschens Lieser ab, um diesem dann weiter flussaufwärts zu folgen.
Hier kam auch endlich die Sonne wieder heraus und es war herrlich, dieses schöne Teilstück unter ihren wärmenden Strahlen zu radeln.
Wenn man bedenkt, dass wir uns hier über Temperaturen unter 20°C unterhalten, sollte man nicht meinen, dass gerade Anfang August war. Daher freuten wir uns umso mehr, dass die Sonne sich noch mal durchgesetzt hatte.
Weiter ging es durch Wiesen und Felder auf dem Maare Mosel Radweg, der in diesem Teilstück auch gleichzeitig der Eifel-Pilger-Radweg war.
Es war genussradeln pur und wir konnten endlich auch wieder die Jacken und Handschuhe in den Satteltaschen verschwinden lassen. Kilometer um Kilometer strampelten wir die schöne Strecke entlang und hinter jeder Biegung gab es etwas neues zu entdecken.
Der Radweg war wohl eine ehemalige Bahnstrecke und verlief nahezu steigungslos durch grüne, blühende Landschaft. Und Schilder gab es im Überfluss. Hier hatten die Kommunen wohl keine finanziellen Sorgen.
Vorbei am Sterenbachsee erreichten wir kurz darauf unser Etappenziel Wittlich, wo wir nach kurzem Aufenthalt in der Naßzelle des Hotelzimmers, den Abend mit einem guten Essen und dem einen oder anderen Etappenabschlussbierchen ausklingen ließen.
Auch heute Morgen bot unsere Unterkunft keine Frühstücksmöglichkeit, daher schwangen wir uns bei trüben Wetter am frühen Sonntagmorgen erst einmal in den Sattel um unseren Kaffeedurst zu stillen und die Energiereserven aufzufrischen
Heute sollte es von Wittlich nach Kyllburg gehen. Das waren gut 77 Radkilometer, aber auch über 1.000 Höhenmeter- Hier die Strecke kurz erklärt:
Von Wittlich aus geht es die nächsten 20 km stetig bergauf, zunächst auf einer alten Bahnstrecke durch Tunnel und Viadukte bis nach Hasborn.
Danach in ständigem Auf und Ab über Wallscheid bis Schalkenmehren. Die zu erwartenden Steigungen werden die 10% Marke nicht erreichen aber aufgrund der Streckenlänge und des Gepacks dennoch herausfordernd sein.
Etwa zur Mittagszeit werden wir Daun erreichen und dann kurz nach Schutz den höchsten Punkt für heute überqueren
Nach der verdienten Abfahrt und weiteren 12 Radkilometern werden wir dann unser Etappenziel Kyllburg erreichen.
Gleich zum Auftakt der Etappe haben wir den Unkenstein Tunnel durchfahren, der leicht bergauf etwa 140 m durch den Fels führt.
Der Wetterbericht sagt Temperaturen zwischen 15 und 26 °C voraus. Es soll ein Sonne-Wolkenmix mit böigem Wind werden.
Die anfänglich noch niedrigen Temperaturen kamen uns gerade recht, so mussten wir uns bergauf nicht zu sehr quälen.
Es hatte über Nacht ordentlich geregnet und die Feuchtigkeit stieg als Nebel aus dem Wald auf.
Schon kurz darauf erreichten wir den alten Bahnhof von Plein und hatten bis hierhin auf den ersten 6 Km schon über 300 Höhenmetern überwunden. Das kam uns gar nicht so schwierig vor, hatten wir doch am Vortag viel mehr gekämpft. Gestern waren die Rampen zwar kürzer aber deutlich steiler.
Bei Hasborn ging es erst einmal wieder ein wenig bergab und es tat gut die Beine kurz auszuruhen. Das Wetter konnte sich nicht richtig entscheiden. Es sah immer wieder aus, als wollte jeden Moment die Sonne durchbrechen, aber dann schaffte sie es doch nicht.
Wir machten eine kurze Pause und fuhren dann mal mit mehr oder weniger Wolken am Himmel weiter in Richtung Schalkenmehren.
Die Strecke führte abseits der Straßen durch grüne Wiesen und Felder, vorbei an Weiden mit Kühen und immer auf der ehemaligen Bahnstrecke, wo die alten Signale nun als Anschauungsobjekte für Wanderer und Radler dienten.
Wir machten Strecke und unsere Ausdauer wurde belohnt, wir fuhren in Richtung des blauen Himmels mit Sonnenschein.
So machte das Strampeln gleich viel mehr spaß und wir freuten uns auf das Schalkenmehrer Maar, was nun direkt vor uns auf der Strecke liegen musste.
Wir radelten durch Schalkenmehren hindurch und bogen dannrechts ab. Endlich konnten wir das Maar sehen und das auch noch bei strahlendem Sonnenschein.
Aber was ist das, so ein Maar und wie ist es entstanden. Hier eine kurze Erklärung
Von Oben konnte man den ehemaligen Krater viel besser erkennen und wir ließen kurz die Drohne aufsteigen um die schöne Landschaft noch besser zeigen zu können.
Gerne wären wir noch ein bisschen länger hier geblieben, aber wir waren ja nicht nur zum Spaß hier. Gut gelaunt strampelten wir am Ufer des Maars entlang und fuhren die Strecke durch Schalkenmehren wieder bis zur alten Diesellok zurück, wo unsere Strecke dann wieder in Richtung Daun weiter gehen sollte.
Ein weiteres Highlight der heutigen Tour lag vor uns, das große Schlitzohr. Einer der längsten Fahrradtunnel in Deutschland.
Wir sausten durch den Tunnel, wie einst die alten Dampfloks, nur mussten wir nicht ganz so viel schnaufen. Auf der anderen Seite erreichten wir dann nach einer Brücke Daun. Hier endete für uns die ehemalige Bahnstrecke und wir hangelten uns eine gemeine Rampe hinauf um auf der Spitze dann unsere wohlverdiente Mittagspause zu machen.
Nach einer kräftigen Gulaschsuppe und einem Alkohlfreiem Weizenbier ging es dann wieder auf die Berg und Talbahn. Nun hatten wir auch teilweise heftige Böen direkt von vorn. Es windete teilweise heftig aber der Wind blies auch die Wolken weg.
Wir hatten ganz schön zu schaffen und freuten uns auf das kommende Waldstück, das uns vor dem Wind schützen würde.
Kühe am Radweg sind wir ja gewohnt, aber direkt an einem Wisent vorbei zu radeln ist schon mal was Besonderes.
Übrigens ist der Wisent der Europäische Bison. Er hat nur einen schmaleren Körper und ein weniger stark ausgeprägtes Fell im Vergleich zum Amerikanischen Bison.
Weiter ging es bei bestem Wetter auf herrlichen Radwegen durch die schöne Landschaft bis nach Schutz. Dieser Ortsname sollte doch ein Omen sein. Zum einen hatten wir hier den höchsten Punkt für heute überwunden und nun kam das ersehnte Waldstück, dass uns vor dem langsam lästigen Wind schützen sollte.
Erwartungsvoll öffneten wir das Gatter, dass uns nun Einlass in den schützenden Wald bot. Die Strecke war ein Traum, Es ging vorbei an dichten Farnen und üppigen Randbewuchs. Der Wind war vergessen.
Einen kleinen Nachteil hatte der nun fehlende Wind aber dann doch. Der Regen vom Vortag war hier noch nicht abgetrocknet und die Strecke wurde zunehmend rutschiger und wir mussten höllisch aufpassen, nicht zu stürzen.
Jeder Spurwechsel um den tiefen Pfützen auszuweichen war ein Abenteuer, es fühlte sich an wie auf Schmierseife zu fahren.
Wir kamen ohne Blessuren aus diesem Teilstück heraus und rasteten uns kurz auf einer Bank. Das war schon anstrengend gewesen.
Auf unbefestigten, aber trockneren Wegen ging es dann mit neuer Kraft weiter in Richtung Kyllburg
Plötzlich wackelt an meinem Rad die linke Kurbel. Oh nein, hoffentlich ist die Schraube nicht verloren. Doch zum Glück war sie nur lose. Leider hatten wir keinen so großen Innensechskantschlüssel dabei.
Vorsichtig fuhren wir weiter, in der Hoffnung an einem Bauernhof oder in einem Dorf Hilfe zu bekommen.
An einer Tankstelle im nächsten Dorf hatten wir Glück und der Besitzer gab uns obwohl die Tankstelle am heutigen Sonntag geschlossen war das benötigte Werkzeug und wir konnten wieder weiter fahren.
Vom Wasserhochbehälter in Seinsfeld konnten wir schon unser Ziel in der Ferne erkennen. Nun war es nicht mehr weit.
Wir sausten die letzte Abfahrt bis nach Kyllburg hinunter und freuten uns auf eine Dusche, die den Rädern sicherlich auch gut getan hätte.
Direkt auf der Brücke über die Kyll stießen wir noch mit einem Eifler Hopfenerzeugnis auf unsere Erfolgrreiche Etappe an. Danach fuhren den letzten Anstieg zu unserem Hotel hinauf wo wir uns noch mal kurz in der Lobby ein weiteres Etappenabschlußbierchen gönnten.
Den Abend ließen wir beim Italiener mit Leckerem Essen und eisgekühltem Eifler Bier ausklingen.
Wir hatten uns ausgiebig vom reichhaltigen Frühstücksbüffet unserer Unterkunft gestärkt und packten unsere Sachen auf die Räder. Der Himmel war trüb und es fing auch schon an leicht zu nieseln. Aber was soll´s, es half nichts, wir mussten los, denn wir wollten am frühen Nachmittag unseren Zug in Trier noch erreichen.
Heute sagte der Wetterbericht Regen mit vereinzelten Auflockerungen und Temperaturen zwischen 15 und 22 Grad voraus.
Wir hatten heute 86 km und 670 Hm vor uns, hier kurz die Strecke:
Von Kyllburg ging es direkt mal mit 11 % nach oben, wo wir auch gleich den höchsten Punkt der heutigen Etappe erreichten.
Weiter ging es dann über Wilsecker und Erdorf nach Bitburg.
Leicht bergab rollten wir über Messerich und Wolsfeld und dann weiter über Niederweis und Irrel bis Minden.
Ab hier folgten wir dem Saarradweg über Edingen und Born bis Wasserbillig.
Danach ging es entlang der Mosel über Konz bis nach Trier
Aber bis Trier war es noch ein Stück und so kämpften wir uns mit kalten Beinen zunächst einmal aus Kyllburg heraus den Berg hoch.
Die anschließende Rampe mit über 10 % Steigung hatte es in sich und der einsetzende Regen machte es auch nicht leichter.
Vor allem Jochen hatte mit seinem Biobike ordentlich zu kämpfen und kam dabei ganz schön in schwitzen.
Die Kühe dachten wohl auch, was sind das für Verrückte, die bei diesem Wetter sich hier den Berg hinaufquälen,
Aber jede Steigung hat irgendwann ein Ende und so erreichten wir nach einer Weile den Höchsten Punkt für Heute und hatten hier eine herrliche Fernsicht auf die Stiftskirche und Kyllburg
Die anschließende Abfahrt nach Wilsecker hatten wir uns mehr als verdient und wenn das Wetter noch etwas besser werden würde, wären wir mehr als zufrieden.
Wir sausten unter der Kylltalbrücke hindurch und machten Strecke. Wir kamen gut voran und wir hatten keine Angst unseren Zug in Trier zu verpassen.
Es ging durch Erdorf und dann durch den Wald. Die Radwege waren hervorragend ausgebaut und wir konnten ordentlich Gas geben.
Wenn es so weiter gehen würde, wären wir schon früh in Trier und hätten alle Zeit der Welt uns die Stadt noch ein wenig anzusehen.
Aber leider machte eine Sperrung des Radweges unsere Pläne erst einmal zu Nichte. Wir durfen die geplante Route entlang der Kyll nicht fahren und waren etwas enttäuscht. Zum einen hatten uns auf die schöne Strecke schon gefreut und zum anderen waren wir auf eine Umleitung überhaupt nicht eingestellt.
Die empfohlene Umleitung ging erst ein Stück wieder zurück und dann über Bitburg nach Irrel. Das bedeutete einige Kilometer mehr und unser schöner Vorsprung war dahin.
Wir würden wohl den nächsten Zug nehmen müssen und versuchten das Beste daraus zu machen.
Es ging vorbei an Albach und dann entlang der Bundesstraße. Auf einem unfassbar schlechtem und schmalen Radweg fuhren wir dann weiter in Richtung Bitburg
Als wir Bitburg erreichten setzte der Regen wieder ein und wir beeilten uns durch die Stadt zu kommen. Bald schon erreichten die Brauerei für die Bitburg weltbekannt ist. Wir fuhren an endlosen Bierkästen vorbei und mussten noch einmal an unsere letzte Tour im Mai denken. Da hatten wir eine kleine, feine Brauerei besichtigt und die Aussage des Braumeisters erklang wieder in unseren Ohren. „Unsere Brauerei stellt im Jahr nur so viel Bier her, wie die große Brauerei in der Eifel am Tag“
Nach Bitburg mussten wir uns aufgrund des starken Regens einen Moment auf einem Spielplatz unterstellen, aber schon bald hörte der Regen auf und wir konnten wieder weiterfahren.
Unsere Strecke ging vorbei an Messerich und wir durchfuhren Wolsfeld und Alsdorf. Viel gab es hier nicht zu sehen und bei dem trüben Wetter sah alles ein wenig trostlos aus.
Immer wieder regnete es und wir kamen aus den Regenjacken heute einfach nicht heraus.
Wir gaben Vollgas, um möglichst schnell diese recht eintönige Etappe zum Ende zu bringen. Wir fuhren immer wieder an einem Bach Namens Nims entlang. Dieser Bach führte uns dann bis nach Niederweis.
In Niederweis angekommen hellte der Himmel ein wenig auf und wir hatten Hoffnung, dass es mit dem Wetter vielleicht doch heute noch einmal ein kleines bisschen besser werden könnte.
Frohen Mutes radelten wir weiter und errichten die Mündung der Nims in die Prüm, der wir nun weiter auf verwaisten Radwegen durch Wald und Wiesen folgten.
Weiter ging es vorbei an Pferdekoppeln und dann gab es endlich mal eine kleine Abwechslung. Ein Tunnel lag vor uns und wir waren gespannt, was uns auf der anderen Seite erwarten würde.
Der 336m lange Ralinger Tunnel wurde bis 1988 von der nims-sauertal-bahn genutzt und ist heute Teil des Sauertal-Radweges.
Dem Sauertalradweg folgten wir ein ganze Weile immer in Richtung Wasserbillig und gleichzeitig in Richtung Mosel.
Unterwegs gab es dann noch mal seltsame Monokulturen mit kerzengeraden Bäumen, die wir vorher so noch nie gesehen hatten.
So ging es weiter, recht unspektakulär entlang der Sauer bis dann tatsächlich plötzlich eine lange vermisste Bekannte auftauchte – Die Sonne.
Endlich konnten wir die Regenjacken wieder in den Packtaschen verschwinden lassen und wir radelten nun mit gleich viel besserer Laune über die Grenze nach Luxemburg
Nach kurzem strampeln auf Luxemburgischem Gebiet kamen wir In Wasserbillig wieder in Deutschland an und stießen dort auch auf Mosel und Moselradweg.
Obwohl wir den Moselradweg schon einige Male geradelt waren, war es trotzdem immer wieder schön hier zu fahren. Die Sonne schien, die Temperaturen stiegen und endlich konnten wir auch wieder mit kurzen Armen die schöne Strecke genießen. Mit dem Temperaturen stieg auch gleich das Stimmungsbarometer und wir strampelten bei bester Laune weiter in Richtung Trier.
Landschaft und Wolken spiegelten sich in der glatten Wasseroberfläche der Mosel. Das war Genussradeln pur und das entschädigte uns für den, nicht so schönen, ersten Teil der heutigen Etappe.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Mosel konnten wir die Mündung der Saar sehen. Dort hatten wir 2021 auf unserer Tour an Saar, Mosel und Rhein gestanden und Fotos gemacht. Das Video dazu gibt es natürlich auch auf unserem Youtube Kanal zu sehen. Wenn Ihr Lust hab, schaut doch mal rein.
Die Nilgänse am Ufer freuten sich wohl auch über die wärmende Sonne und trockneten Ihr Gefieder.
So langsam machte sich bei uns der Hunger bemerkbar und es war auch schon früher Nachmittag. Da wir nun sowieso die nächste Bahn nehmen mussten beschlossen wir in Konz eine kleine Mittagspause zu machen und uns etwas Gutes zu gönnen.
Genau so haben wir es dann auch gemacht und fuhren dann gestärkt weiter über die Moselbrücke und dann nach Trier hinein.
Am Ende waren wir doch schneller als gedacht und wir hatten die Chance einen Zug früher als angenommen zu nehmen. Daher fiel der geplante Abstecher in die Altstadt und an die Porta Nigra leider aus. Aber das hatten wir ja alles schon zu oft gesehen und Ihr könnt das gerne auf den Videos unserer vorausgegangen Touren miterleben. Ohne weiterer Aufenthalt fuhren wir direkt zum Hauptbahnhof und machten nur kurz noch ein paar Fotos an der Therme, aber auch nur, weil die sowieso auf dem Weg lag.
Vorbei am Roten Turm erreichten wir durch den dichten Verkehr dann pünktlich den Hauptbahnhof und hatten sogar noch Zeit uns im Kiosk ein kleines Etappenabschlussbierchen zu besorgen.
Der Umstieg in Koblenz gestaltete sich etwas Problematischer, da es für unseren Bahnsteig keinen Aufzug gab und mit dem vollgepackten Rad über die Rolltreppe war wirklich abenteuerlich und absolut keine gute Idee.
Aber am Ende konnten wir dann doch noch in aller Ruhe unsere verdientes Hopfengebräu auf dem Bahnsteig genießen, da die Bahn, wie schon so oft, viel zu spät war und wir so nun keine Eile mehr hatten.
Auch beim nächsten Umstieg in Bingen mussten wir sehr lange warten, da die Regionalbahn am Ende mehr als 45 Minuten Verspätung hatte. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir die Strecke mit dem Rad in der gleichen Zeit geschafft.
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